Bericht von der Stralsundfahrt mit Coastalbooten vom 23. bis 27. August 2024

Bericht von der Stralsundfahrt mit Coastalbooten vom 23. bis 27. August 2024

Dresden im Oktober 2024

Am sonnigen Nachmittag des 23. August 2024 starteten die neun Teilnehmer (sieben Ruderer und zwei sie begleitende Ehefrauen) der diesjährigen Wanderfahrt der Donnerstagsgruppe von verschiedenen Standorten aus Richtung Stralsund, um für uns eine Premiere zu beginnen.

Unser Organisator und Fahrtenleiter Dr. Bernhard Trui hatte wie immer mit großer Umsicht Fahrten über das offene Meer geplant. Da unsere Vereinsboote hierfür untauglich gewesen wären, wurden zwei hochseetaugliche Coastalboote des Deutschen Ruderverbandes (4x+, 2x-), die beim Stralsunder Ruderverein gelagert sind, gemietet. Diese Boote können aufgrund ihrer Bauweise auch einen Wellengang von Windstärke 4-5 noch unbeschadet bewältigen, wenn man bereit ist, permanent mit nassen Füßen zu rudern und sich gepäckmäßig einzuschränken.

Unsere erste Tour führte uns über den Greifswalder Bodden zum ca. 45 km entfernten Greifswald. Diese Tour war wegen des Gegenwinds von Windstärken 4 bis 5 und den entsprechenden Wellen herausfordernd. Insbesondere die Mannschaft des Zweier Ohnes, der über keine Fußsteuerung verfügte, musste ununterbrochen überziehen, um halbwegs Kurs zu halten. Das Gewässer ist teilweise so flach, dass man höllisch aufpassen muss, um nicht auf einer Sandbank aufzusetzen oder gegen einen Findling, der sich unter Wasser versteckt, zu fahren. Zum Glück sind wir nur einmal aufgesetzt, denn die weit entfernt fahrenden Segelboote, hätten uns, falls wir in Seenot geraten wären, kaum zu Hilfe kommen können.

Bei der ersten Etappe konnten wir wegen des Gegenwindes keine richtigen Pausen auf dem Wasser machen. Die beiden Landpausen waren nur kurze Pinkelpausen, da in Greifswald eine Ruderkameradin auf uns wartete. Mit ihr haben wir dann zusammen am Markt in Greifswald zu Abend gegessen. Um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren, fuhren wir nachts mit einem überraschend vollen Regionalzug zurück in unsere Stralsunder Quartiere.

Nach einem – wie auch an den anderen Tagen – reichhaltigen Frühstück auf dem Bootshausgelände, für das Bernhard extra früher aufgestanden ist, um die Brötchen etc. zu besorgen, ging es am nächsten Morgen wieder per Bahn zurück nach Greifswald. Nun mussten die Boote zurück nach Stralsund gerudert werden. Zum Glück hatte der Wind nicht gedreht, sodass der Rückweg bei starkem Rückenwind recht komfortabel war und wir wesentlich schneller als am Vortag am Ziel in Stralsund waren. Da es hochsommerlich war, konnten wir Abends am Hafen in einem griechischen Lokal im Freien gemeinsam essen.

Die nächste Etappe führte gen Westen an der Küste entlang nach Barhöft. Da an dem Morgen in der Nähe des Bootshauses ein Triathlon gestartet werden sollte, mussten wir uns beeilen, die Boote rechtzeitig vor dem Massenstart zu Wasser zu lassen. Hinterher stellte sich aber heraus, dass die Damen, die die Absperrung kontrollierten, nicht mit Schusswaffen ausgestattet waren und sehr entgegenkommend waren. So war der Start zu unserer letzten großen Etappe recht entspannt.Der Wind hatte zwar nachgelassen, aber an eine Umrundung von Hiddensee, wie ursprünglich geplant, war leider nicht zu denken. So blieb nur ein sehnsüchtiger Blick von einem Aussichtsturm in Barhöft über das Meer Richtung Hiddensee.

Die Tage vergingen wie im Fluge, so dass am Montagmorgen nur noch unter der Führung eines Stralsunder Ruderkameradens eine kleine 12 km Tour durch den Stralsunder Hafen und um die Insel Dänholm (über die der Rügendamm führt) möglich war. Ohne den Stralsunder Ruderkameraden wären wir nicht auf die Idee gekommen, durch den sehenswerten historischen Hafen zu rudern. Bei schönstem Sommerwetter mussten wir eine sehr eindrucksvolle Fahrt mit dem üblichen Boote putzen und deren Übergabe an den Stralsunder Ruderkameraden beenden und die Rückfahrt nach Dresden antreten.

Vielen herzlichen Dank an Bernhard für die (gewohnte) perfekte Planung und Durchführung einer außergewöhnlichen Fahrt!

Peter May

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